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tipps und tricks bei ADHS & ADS

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Was bedeutet AD (H) S?

Komordibität: ADHS bleibt selten alleine

ADHS - auch eine besondere Stärke die erkannt werden möchte!

 

Tipps für den Kindergarten, die Schule und fürs Leben.

 

  • Gestaltung des Raumes

  • Gestaltung der Aufgabenstellung

  • Kommunikation

  • positive Verstärkung

  • umgang mit schwierigen Situationen

 

 

 

1 Was bedeutet AD(H)S?

Was bedeutet AD (H) S ?

  • Unaufmerksamkeit und Konzentrationsstörungen

  • (Ablenkbar, vergesslich, mangelnde gezielte Daueraufmerksamkeit, ungenügende serielle Merkfähigkeit und Routinefähigkeit)

  • Impulsivität

  • (Mangelnde kognitive und emotionelle Selbstkontrolle, Frustrationsintoleranz, Stimmungsschwankungen)

  • Hyperaktivität

  • (Motorische Unruhe (zappelig), Rastlosigkeit)

  • Hypoaktivität

  • (Veträumtheit, langsam)

  • Schwierigkeiten im Sozialverhalten und Alltag

  • (Problematik der Selbstorganisation und Handlungsplanung, Erschwertes Einfügen und Anpassen, Wahrnehmungs- und Verhaltensstörungen)

 

Komorbidität: Ein ADHS bleibt selten allein

Zunehmen wird die Diagnose ADHs auch bei erwachsenen Personen gestellt. Aus diesem Grund kann man annehmen, dass sich ADHS nicht unbedingt auswächst. Des weiteren wurden Zusammenhänge zu anderen psychischen Erkrankungen erkannt.
75% der Erwachsenen mit ADHS-Diagnose weisen laut Statistik eine weitere psychiatrische Erkrankung auf. Somit stehen 2 verschiedene Krankheiten nebeneinander und entwickeln sich in einem Abhängigkeitsverhältnis zueinander. Man spricht von Komorbidität.

Häufig gestellte psychiatrische Diagnosen, die mit ADHS in Zusammenhang gebracht werden.

  • Depression

  • Angststörung

  • Substanzenmissbrauch

  • Gestörtes Sozialverhalten, Delinquenz

  • Schizophrenie Formenkreis

  • Asperger

 

ADHS – auch eine Stärke

Menschen mit ADHS haben besondere Fähigkeiten Spitzenleistungen auf speziellen Gebieten zu erbringen. Sie benötigen dazu jedoch ein Ziel, Motivation und vor allem einen Anfang. Einmal fasziniert, können sie dank hoher Kreativität extrem schöpferisch Tätig werden. Es findet eine speziell hohe Fokussierung statt und dadurch wird ein Mehr an Qualtiät und Intensität erreicht. Neues und Abwechslung wird als Bereicherung empfunden; oft verfügen sie später über mehrere Berufe und abgeschlossen Qualifikationen. Sie sind oft auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Interessanten. Monotonie empfinden sie als unerträglich und langweilig. Sie brauchen Bewegungs- und Ideenfreiheit, gepaart mit einer Selbstständigkeit. Um dieses zu erreichen, übernehmen sie gerne Verantwortung und auch Risiko. Ist IHR Spezialgebiet entdeckt, sind sie Wissbegierig und ihr Arbeitseinsatz schier ohne Grenzen und die Umgebung gerät in Vergessenheit. Je strukturierter sie arbeiten, desto besser ihre Leistung. Betroffene haben einen glänzenden und flexiblen Versatnd. Ihr Denken ist so vielfältige und -schichtig, dass sie Mühe haben zu verstehen, dass ihr Umfeld ihren Gedankengängen nicht folgen kann. Ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn auch für andere, lässt sie auch eigene Nachteile in Kauf nehmen. Ihr oft hohe Intelligenz ist für sie selber und für das Umfeld oft versteckt, da ihr Potential nicht auf Knopfdruck funktioniert. Unter ADHS Betroffene gibt es viele Hochbegate. Sie können Menschen und Situationen schneller als andere durchschauen, hinterfragen alles, sind begeisterungsfähig und bereichern unser aller Leben.

ADHS ist eine geniale Persönlichkeitsvariante mit vielen guten Seiten, wenn das Selbstwertgefühl, und die soziale Kompetenz entwickelt werden konnte.

 

 

 

 

 

 

 

Um die Schwierigste Zeit zu bestehen, hier einige Tipps für die Schule:

 

Gestaltung des Raumes

 

Kindergarten

  • Raum in verschiedene Spielbereiche aufteilen, damit sich das Kind besser orientieren kann 

  • Reizarme Rückzugsmöglichkeiten für das Kind bieten 

 

Schule

  • Schulzimmer ebenso in verschiedene Bereiche aufteilen (Rückzugsmöglichkeiten) 

  • Nicht zu viel Dekoration im Zimmer verteilen. Am wenigsten Ablenkung entsteht, wenn die Deko an der Wand im Rücken der Schüler hängt. 

  • Sitzordnung beachten (neben ruhiges, gut organisiertes Kind setzen; evtl. alleine setzen) 

  • In 1. Reihe sitzen, um keine Abklenkung von anderen Schülern zu provozieren

  • Lichteinfall beachten (hohe Reizung durch blendende Sonne)

  • Organisationshilfe durch Farben (rotes Kästchen für Deutsch, blaues fürs Rechnen usw.) 

  • gute Sitzmöglichkeit (zB. Protac Kugelkissen); ebenfalls Bewegung zulassen 

  • Bleistift und Radiergummi immer an den gleichen Platz legen, evtl. anbinden 

  • Aufmerksamkeit für die Tafel mit Farben fördern
    (Verben in rot, Adjektive in blau usw.) 

 

 

Gestaltung der Aufgabenstellung

Der Tagesablauf soll für das Kind eine erkennbare Struktur haben: Begrüssung, Lied, Pause, Geschichten usw. Den Tagesplan besprechen (visuell unterstützen).

Absprachen, was für den nächsten Tag ansteht, sind wichtig, damit sich das Kind darauf einstellen kann.

 

Kindergarten

  • Aufgaben in sehr kleinen, übersichtlichen Teilschritten stellen 

  • Evtl. bei der Suche nach Spielideen/Material behilflich sein 

  • Bewegung ist wichtig, vor allem vor feinmotorischen Anforderungen 

  • Regeln häufig wiederholen 

  • Kindergartenregeln durch visuelle Karten sichtbar machen 

 

Schule

  • Allein zu bearbeitende Wochenpläne sind oft eine Überforderung für Kinder mit AD(H)S. Besser ist es, die Aufgaben gemeinsam mit dem Kind in kleine, überschaubare Sequenzen zu zerlegen. 

  • Themen sollten mit verschiedenen Sinneskanälen erfasst werden können 

  • Viele Wiederholungen (auch in Variationen) 

  • Leistungsinseln erkennen (besondere Fähigkeiten) und fördern 

  • Coaching (den Kindern mit Plänen und viel Konsequenzen helfen) 

  • Ressourcenorientierte Interventionen 

  • Kein Zeitdruck (dann geht oft gar nichts mehr!) 

  • Immer nur eine Aufforderung geben (darauf achten, dass das Kind diese auch mitbekommen hat) 

  • Einzelarbeitsphasen kurz halten 

  • Zur Bearbeitung von Arbeitsblättern kurze, exakte Anweisungen geben (nach dem Austeilen der Blätter!) 

  • Hefte mit grossen Kästchen und Linien benutzen 

  • Abschreibübungen zur Strafe sind nicht sehr sinnvoll (Motivationstief!) 

  • Hausaufgabenhefte führen (evtl. mit Gegenzeichnen der Lehrkraft und der Eltern) 

  • Lernstrategien besprechen und als Struktur- und Organisationshilfe festlegen 

  • Entspannungsgeschichten als Ritual einführen. Das „innere Sprechen“ einführen und üben. 

 

Kommunikation

  • Fehlverhalten nicht persönlich nehmen 

  • Disziplin effektiv einsetzen: zum Wort stehen, Standards setzen, Rituale durchführen, Regeln aufstellen und auf deren Einhaltung achten 

  • Ankündigen, was an Aufgaben und Aktivitäten zu erledigen ist (Tagesplan, Wochenplan) 

  • Das Kind für seine Mühe loben (nicht nur für seine Leistungen) 

  • Einer negativen Äusserung sollten drei positive gegenüberstehen 

  • Klare Absprachen und Regeln 

  • Häufige Rückmeldungen 

  • In kurzen, knappen Sätzen sprechen (häufig schlechte auditive Wahrnehmung) 

  • Konsequenzen besprechen und ziehen bei Nicht-Einhalten der Regeln oder Absprachen 

  • Nicht auf Diskussionen eingehen, aber das Kind ernst nehmen 

  • Kein „vielleicht“ (schlechte Umstellfähigkeit) 

  • Niemals mit anderen vergleichen 

  • Jeder Tag ist für das Kind und die Lehrkraft ein neuer Tag 

  • Ignorieren mit positivem Modell: Statt einer Ermahnung das Fehlverhalten ignorieren, aber eine positive Alternative benennen 

 

Positive Verstärkung erfolgt durch: 

  • Zuwendung und Aufmerksamkeit 

  • Ausdrückliches Loben 

  • Belohnen 

  • Anschauen, anlächeln, zunicken, Hand auf die Schulter legen 

  • „Gut/Prima/Wunderbar.“ usw. 

  • „Das ist eine interessante Idee.“ 

  • „Das hast du gut beobachtet.“ 

  • „Das hast du gut gemacht.“ 

  • „Danke.“ 

  • „Ich finde gut, dass du...“ 

  • Usw. 

 

Nur eine einzige Sache zur gleichen Zeit mit dem AD(H)S–Kind üben (z. B. am Platz bleiben, melden, Hausaufgaben aufschreiben usw.).

 

 

Umgang mit schwierigen Situationen

Devise: Im Vorfeld verhindern

  • Bei Ansteigen der Erregungskurve (Kind hat schlechte Impulskontrolle) nicht das Feuer weiter schüren. 

  • Beim Ausrasten nicht zusätzliche Reize schaffen durch anfassen, reden usw., sondern das Kind mit kurzen, klaren Anweisungen zur Auszeit bringen. 

  • Time-out (Auszeit) ankündigen durch z. B. drei Signale und bei Nichtbeachten auch durchsetzen!! 

Eltern zur Zusammenarbeit gewinnen!

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